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W wie witzig

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Bitte alle einsteigen: Willi Lemke (rechts) freut sich auf die Fahrt mit der Museumseisenbahn.
Bitte alle einsteigen: Willi Lemke (rechts) freut sich auf die Fahrt mit der Museumseisenbahn. © Heinfried Husmann

Br.-Vilsen - Ein paar Seitenhiebe auf den HSV konnte sich Willi Lemke nicht verkneifen. Und so trug er ins Goldene Buch des Fleckens Bruchhausen-Vilsen nicht nur seinen Namen ein – mit wenigen Strichen zeichnete der Ex-Manager von Werder Bremen gleich noch die Werderraute um das W von Willi. Da konnte selbst Gemeindedirektor Bernd Bormann, großer HSV-Fan, nicht mehr ernst bleiben: Er musste laut lachen.

Bevor der 68-jährige Lemke, Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung, den Brokser Heiratsmarkt eröffnete, fuhr er zusammen mit einigen Politikern und Verwaltungsmitgliedern in der Museumseisenbahn von Heiligenberg zum Marktplatz in Bruchhausen-Vilsen. Im Salonwagen des historischen Zugs zeigte sich Lemke zu Scherzen aufgelegt und hatte immer wieder die Lacher auf seiner Seite.

Dass ein echter Fußball-Fan selbst beim Anziehen an seinen Verein denkt, bewiesen sowohl Lemke als auch Bormann. Während Ersterer eine grüne Krawatte trug, hatte sich der Gemeindedirektor für einen blauen Schlips entschieden – und beide beäugten das Exemplar ihres Nebenmanns dann doch ein wenig skeptisch.

Die Rivalität zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger Sportverein war indes schon vor der Fahrt mit der „Plettenberg“ Thema gewesen: „Ich habe Willi Lemke natürlich vorgewarnt, dass ich HSV-Fan bin und die eine oder andere Spitze über Werder machen werde“, plauderte Bormann aus dem Nähkästchen. „Seine Antwort war: ,Herr Bormann, glauben Sie, ich bin Amateur?‘ Natürlich werde ich auch über den HSV reden.“

Dass Lemke in Sachen Smalltalk definitiv kein Amateur ist, wurde im Salonwagen schnell deutlich. Er machte Witze über seine Unterschrift („Das ist eine klare Angriffsformation“) und über seine Gattin („Ich bin auf alles vorbereitet. Ich hab meine Frau gestern nach Berlin geschickt, da hatte ich Ruhe“).

Auch auf Peter Schmitz‘ Frage, ob er denn ein Stück auf der Lok mitfahren wolle, hatte Lemke die passende Antwort parat: „Ich mach jeden Scheiß mit.“ Der Fleckenbürgermeister hakte nach, wollte wissen, ob Lemke als Kind Lokführer werden wollte. „Das war nie mein Kindheitstraum“, entgegnete der lachend. „Ich wollte immer Sonderberater der UN werden.“

Nachdem er die Lok trotzdem gesteuert hatte, war der frühere Senator der Freien Hansestadt Bremen übrigens hochzufrieden: „Ich bin das schwierigste Stück gefahren, da ging es auf und ab, bestimmt eine Steigung von 1,5 Grad“, sagte er. „Geradeaus, das kann ja jeder.“

mah

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