1. Brokser Heiratsmarkt
  2. Heiratsmarkt
  3. News

Gottes Segen für den Markt: „Jubeln geht am besten gemeinsam“

Erstellt:

Von: Anne-Katrin Schwarze

Kommentare

Schaustellerpastor Torsten Heinrich.
Schaustellerpastor Torsten Heinrich. © Schwarze

Sonntag, 10 Uhr: Zeit für Gottesdienst. Auch auf dem Brokser Markt. Im Remmer-Zelt predigen Schaustellerpastor Torsten Heinrich und Pastorin Meike Müller samt Posaunenchor. Das Leitmotiv ist „Jubel“.

Bruchhausen-Vilsen – Der Brokser Markt ist Jahrmarkt, Party, Gewerbeschau. Und er ist Gottesdienst. Wenn der leichte Wind Sonntag um 10 Uhr das Läuten der Kirchenglocken Richtung Marktplatz weht, dann ist eines der Bierzelte schon voller Menschen, die noch vor dem Frühschoppen und dem Trubel innehalten möchten. Doch andächtige Stille darf man beim Marktgottesdienst nicht erwarten.

Gottesdienst auf dem Brokser Heiratsmarkt: Leitmotiv ist „Jubel“

Mitten auf dem Marktplatz geht es dann zu, wie es sich für einen Rummel gehört – fröhlich, anders, laut. „Jubel“ gaben die evangelischen und die katholische Kirche für ihren ökumenischen Gottesdienst als Leitmotiv aus. Jubel darüber, dass der Markt nach den ärgsten Einschränkungen wieder möglich ist, Jubel darüber, dass man in Broksen trotz Corona, Klimakrise und Krieg friedlich feiern kann.

Blasmusik im voll besetzten Remmer-Zelt mal anders: Der Posaunenchor unterhält beim ökumenischen Gottesdienst.
Blasmusik im voll besetzten Remmer-Zelt mal anders: Der Posaunenchor unterhält beim ökumenischen Gottesdienst. © Anne-Katrin Schwarze

„Jubeln geht am besten gemeinsam“, erinnerte Pastorin Meike Müller in ihrer launigen Predigt, in der sie das vielfältige Marktgeschehen ganz in den Mittelpunkt stellte. Ein Fest im Highlight- und Höhenrausch sei der Markt, das neue 80 Meter hohe Karussell eine wahre Himmelfahrt. „Das ist doppelt so hoch wie die Schwarmer Kirche“, verglich sie ehrfürchtig und gestand der schmunzelnden Gemeinde: „Mich bekommt da niemand rein“. Sprachlich gekonnt wie amüsant schlug sie den Bogen zur Botschaft des Tages und dieser Zeiten: „Zusammen bekommen wir alles hin“.

Jubeln geht am besten gemeinsam.

Pastorin Meike Müller

Unter dem weiß-blauen Stoffhimmel im Remmer-Zelt und vor der Kulisse aus Schlagzeug und rot-lackiertem Kontrabass, die keinen Zweifel an der eigentlichen Bestimmung der Bühne lassen, gab Torsten Heinrich Einblicke in die Gemeinschaft der Reisenden. „Die Schausteller sind ehrlich gerührt und bewegt, wie sie hier empfangen werden“, richtete der Leiter der evangelischen Circus- und Schaustellerseelsorge im Namen der rund 500 Schausteller und Händler aus, die den Markt beschicken, und verteilte Freifahrt-Chips „an Kinder von 6 bis 96“. „Lass mich bedenken mein Vorrecht, als Schausteller Freude und Vergnügen zu bringen allen Menschen“, brachte er der Gemeinde das Gebet der Schausteller und Artisten nahe. „Danke für all die Fahrgeschäfte, danke da kommen wir vorbei“, textete die Gemeinde hingegen das bekannte Kirchenlied um. In Anlehnung an das mittlerweile geflügelte Wort „Der Markt findet statt. Punkt“ verschenkte die Kirche Anstecker mit der Botschaft „Jubel. Punkt“.

Die Kollekte der gut 350 Gottesdienstbesucher kommt der Schaustellerseelsorge zu Gute. Mit dem irischen Reisesegen endete dieser ganz besondere Markttermin, um nahtlos in den Frühschoppen überzugehen, für den Schlagzeug und Kontrabass ja schon bereitstanden.

Auch interessant

Kommentare