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Eine Zugfahrt, die ist lustig

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Gert Lindemann (rechts) trug sich ins „Goldene Buch“ des Fleckens ein. Neben ihm saßen Fleckenbürgermeister Peter Schmitz (Mitte) und Landtagsmitglied Johann-Heinrich Ahlers.
Gert Lindemann (rechts) trug sich ins „Goldene Buch“ des Fleckens ein. Neben ihm saßen Fleckenbürgermeister Peter Schmitz (Mitte) und Landtagsmitglied Johann-Heinrich Ahlers. © ksy

Br.-Vilsen - „Manche Verlobungen enden glücklich, andere mit der Ehe.“ Gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt zeigte sich gestern Nachmittag Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann, selbst seit 38 Jahren verheiratet, bei der obligatorischen Zugfahrt mit Vertretern aus Politik und Verwaltung durch das Vilser Holz.

Bevor der Heiratsvermittler den Brokser Markt eröffnete, verbrachte er nicht nur einige Kilometer in einem Salonwagen mit dem Baujahr 1901, sondern durfte auch in der 85 Jahre alten „Plettenberg“ ein bisschen Lokomotivführer spielen. „Mit einer Dampflok bin ich noch nie in meinem Leben gefahren“, kommentierte der 64-Jährige das Erlebnis.

In lockerer Runde plauderte Lindemann mit den Bruchhausen-Vilsern. Doch auch ernste Themen kamen auf den Tisch der Museumseisenbahn. Zum Beispiel die Pferdesteuer, deren Einführung in den vergangenen Tagen in Niedersachsen diskutiert wurde. Fleckenbürgermeister Peter Schmitz erklärte dem Minister, was es mit dem Pferdemarkt bei dem Volksfest auf sich hat und ergänzte: „Und deshalb kommt eine Pferdesteuer für uns nicht infrage.“ Die Antwort von Lindemann: „Für mich auch nicht!“ Schließlich gebe es genug Niedersachsen, die sich das Geld für die Haltung ihres Pferdes vom Mund absparen müssten.

Brokser Heiratsmarkt ist eröffnet - Teil 1

„Dass Sie sich besonders für die ländlichen Räume einsetzen, ist bekannt. Das freut uns, und darauf sind wir angewiesen – insbesondere, was die neue Förderperiode der EU angeht“, machte Fleckendirektor Horst Wiesch deutlich. In den vergangenen Jahren habe der Flecken Bruchhausen-Vilsen sehr von der Dorferneuerung und der Flurbereinigung profitiert. An den Minister richtete Wiesch den Wunsch, weiter mit Förderungen rechnen zu dürfen.

Brokser Heiratsmarkt ist eröffnet - Teil 2

Auch über den demografischen Wandel sprachen die Fahrgäste. „Wir hoffen auf Ihre Unterstützung, wenn wir Themen wie Ärztemangel, Mobilität und Leerstandsmanagement angehen“, sagte der Fleckendirektor. „Damit diese Region liebens- und lebenswert bleibt.“ Man müsse der Tatsache ins Auge sehen, dass man nicht mehr für jedes Dorf ein Dorfgemeinschafts- und ein Ärztehaus einrichten könne, erklärte Lindemann. Deshalb sei es wichtig, dass sich Orte zusammentun. Dann lachte er. „Aber der Staat kann nicht anordnen, dass sich zwei Dörfer sympathisch finden. Das ist wie beim Heiraten.“

Eine gute Nachricht hatte Landtagsmitglied Johann-Heinrich Ahlers im Gepäck: Das Land habe Fördermittel für ein Überfliegen des Geländes am Heiligenberg bewilligt, wo Ende 2011 archäologische Funde – Scherben und Spuren aus dem neunten Jahrhundert – aufgetaucht waren. Wiesch sprach von Kosten in Höhe von etwa 20 000 Euro. Mitte September könne das „Scanning“ aus der Luft beginnen. · mah

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